Schon seit dem 19. Jahrhundert ist bekannt, dass der elektrische Strom zu Heilzwecken verwendet werden kann. Im 20. Jahrhundert wurde eine Reihe von Verfahren der Elektrotherapie entwickelt.

Die Elektrotherapie wird heute unter andrem zur Schmerzbehandlung angewendet. Z.B. bei Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwäche. Eingesetzt werden elektrische Ströme mit verschieden Frequenzen (Schwingungen pro Sekunde).

Ultraschall
Ultraschall ist eine Anwendung, die im weitesten Sinn auch zur Elektrotherapie zählt. Hierbei wird Strom in hochfrequente Schallwellen umgewandelt. Der Ultraschall wird durch einen Schallkopf über ein Kontaktgel auf die erkrankte Region aufgetragen und dabei kreisend bewegt. Der Schall wird dabei kontinuierlich oder pulsierend abgegeben. Beim pulsierenden Schall entsteht weniger Wärmewirkung und er ist dadurch weniger intensiv.

Als Wirkung stellen sich eine verstärkte Durchblutung und ein verbesserter Zellstoffwechsel ein. Auch wird die Schmerzschwelle angehoben. Somit können Verletzungen in Muskel- und Sehnengewebe schneller heilen. Typische Anwendungsgebiete sind:

  • Krankheitsbilder, bei denen eine intensive Wärmetherapie erwünscht ist
  • degenerative Gelenkerkrankungen (Arthrosen)
  • degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
  • Tennisellenbogen, Golferellenbogen (= Epikondylopathien)
  • Schmerzen in der Schulter
  • Nervenreizung und -entzündung wie z. B. Karpaltunnelsyndrom
  • rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew
  • Verstauchungen, Muskelzerrungen, Prellungen (Kontusionen), Hämatome, Schwellungen
  • Sehnenreizungen (z. B. Entzündung der Achillessehne)
  • Muskelverspannungen, schmerzhafte Muskelverhärtungen
  • verzögerte Knochenbruchheilung
  • schmerzhafte und verklebte Narben
  • chronische Schmerzen der Sehnenansätze aufgrund von Verschleiß oder Fehlbelastung (Tendinose)
  • Verletzung von Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln
  • Knochenwallbildung (Periostose)
  • oberflächlich liegende Arthrose (Gelenkverschleiß)
  • verzögerte Knochenheilung nach Knochenbrüchen
  • Weichteilverletzungen durch Unfälle (Prellung, Verstauchung)
  • Wirbelsäulensyndrom (Sammelbegriff für akute oder chronische Schmerzen, die meist von Muskulatur, Bandscheiben und/oder Wirbelgelenken ausgelöst werden und mit Funktionsstörungen im Bereich der Wirbelsäule verbunden sind - ggf. mit Beteiligung von Armen und/oder Beinen)
  • rheumatische Erkrankungen
  • chronisch entzündliche Erkrankungen

Reizstromtherapie
Reizstromtherapie dient in der Regel der Schmerzbehandlung, der Durchblutungsförderung und der Kräftigung der Muskulatur.

  • neben der Wirbelsäule
  • an den grossen Gelenken
  • bei Muskelverletzungen
  • bei Sehnenreizung oder- verletzungen